Radioproduktionen

[...] Er hat sich an Radioproduktionen für WDR, BR, SRF und Deutschlandfunk beteiligt? [...]

Auch dort finden wir erneut eine nebulöse Formulierung und keine Nachweise. Diese aber würden einen journalistisch recherchierenden Interessenten seiner Arbeit interessieren. Wir haben leider im Rahmen unserer Recherche keine Ergebnisse über Beteiligungen an Produktionen bei WDR, BR, SRF. Es gab aber einen Podcast "Hidden Secrets of Classical Music" zusammen mit dem Magazin Crescendo und laut Angabe der DW, der von Januar - Dezember 2021 monatlich produziert wurde.

Stefan Sell deckt auf "Wer, wann, wo Melodien geklaut hat".

Interessant hierbei ist, dass Stefan Sell es meiner Meinung nach bei Beschreibungen über sich selbst und auch bei Handlungen im privaten Bereich mit der Wahrheit nicht so genau nimmt,  jedoch sich ausgerechnet in diesem Podcast demontierend echten Größen der Musikgeschichte annähert, indem er sie entzaubern will. "Nein, er macht es mit einem Augenzwinkern", schreibt er. Vielleicht wurden die eigenen Ziele, wie Popstar werden oder einfach nur eine große künstlerische Bedeutung zu erlangen, so nicht wirklich erreicht? Und dann entscheidet sich der Künstler, andere wirklich große Künstler vom Thron zu stoßen?

Stefan Sell schreibt über diesen Podcast

[...] Wer hat hier von wem geklaut? Detektivgeschichten aus der Welt der Klassik: Gehört Klauen zum Handwerk eines Komponisten? Der Konzertgitarrist und CRESCENDO-Autor Stefan Sell begibt sich auf Spurensuche. Er geht verdächtigen Motiven nach, sammelt unterschlagene und offensichtliche Indizien und ermittelt, wer sich wann und wo die ein oder andere Melodie geborgt hat. Packend und augenzwinkernd entdeckt Stefan Sell hörenswerte Diebstähle der Musikgeschichte. [...]

Ein Podcast von CRESCENDO in Kooperation mit der Deutschen Welle.

Mit einem Augenzwinkern? Ich finde "vom Thron stoßen bleibt stoßen" und dahinter vielleicht die Hoffnung, sich "über diese Personen" zu stellen und doch noch einen hohen Rang in der Musikgeschichte zu ergattern? "Hey, schaut mal. Alles Betrüger." - Insbesondere finde ich manche seiner Vergleiche von Tonfolgen absurd. Da werden -nach meiner Empfindung- auch manchmal Vergleiche (Diebstähle) an den Haaren herbeigezogen. Aber eigentlich könnte das Ganze mit einer weniger reißerischen Beschreibung des Podcast sogar ein interessanter Ausflug in die Musikgeschichte sein.

Kein Diebstahl:
Eher ein Ausflug zu den Quellen der Inspiration von Künstlern

Denn: Ich finde solche Themen eigentlich sehr spannend, jedoch bei einer begrenzten Anzahl von Tönen und Akkorden über Diebstahl zu sprechen, ist unpassend. Dass sich Melodien und Akkorde in Jahrhunderten ähneln oder gar wiederholen müssen, ist nicht zu vermeiden. 

Ed Sheeran hat dies gerade auf viel sympathischere Art öffentlich dargestellt, wurde er doch selbst des musikalischen Diebstahls bezichtigt. Schönes Thema, spannend auch, aber ein wenig uncharmant aufbereitet. Der Autor bringt sich auf unangenehme Weise und oberlehrerhaft mit großen Namen in Verbindung. Schade.

Die Causa Stefan Sell

Entthronen hat bei Stefan Sell Geschichte:
Das geklaute Musikstück

Aber das alles hat Geschichte: Mein Bruder Stefan Sell und ich hatten ein erfolgreiches Musikprogramm und sind damit auch vielfach aufgetreten: "Saiteninstrumente & Percussion". Damals hat man noch keine CDs produziert, sondern MCs, also Musikkassetten.

So hatten auch wir eine Musikkassette. Einige Stücke darauf waren von Stefan komponiert, einige Stücke habe ich begleitet mit Vibraphon und Schlagzeug/Percussion, andere wiederum habe ich komponiert. Ein liebevoll gelungenes Stück von mir, dass ebenso auf dieser Produktion zu hören ist (Vibraphon / Gitarre) nannte Stefan kurzum "Das Geklaute". Begründung war, dass es zu schön klang, um von mir komponiert zu sein.

Hier zeigt sich sehr früh, dass er versucht hat, andere Personen klein zu halten, auch wenn es sich hier nur um ein einzelnes ausgewähltes Beispiel handelt. Davon gab es aber vielzählige. Diese Vorgehensweise aber hat nicht funktioniert.

Dennoch war ich ein Leben lang bis 2020 Förderer meines Bruders. Fast jegliches Marketing stammte kostenfrei für ihn aus meiner Feder. Denn mein Ziel war immer, dass alle Familienmitglieder Erfolg haben. Dazu wollte ich stets beitragen.

Dieses Denken teilten allerdings nicht alle Familienmitglieder gleichermaßen. Mein Erfolg wird im Rahmen meiner Denkweise nicht geschmälert, wenn andere auch erfolgreich sind. Ich bedaure ein wenig, dass er die letzte von mir professionell erarbeitete Homepage, die er ausnahmsweise zum ersten Mal bezahlen sollte, einfach nach jahrelanger Nutzung gelöscht hat, anstatt sie zu bezahlen. Nun steht weiterhin eine Zahlung aus. Seine eigene Homepage meldet seit Anfang 2020: Hier entsteht etwas Neues. Ich finde, man sollte sich nie Gönner zu Feinden machen.

Hat Stefan Sell selbst "geklaut"?

Es bleibt die Frage: Hat Stefan Sell - im Sinne seiner eigenen Definition - auch geklaut? Musikalisch wäre es leicht durch eine angesehene Musik-Forensikerin feststellbar, auf anderer Ebene ebenso detektivisch durch andere Institutionen und auch eindeutig nachweisbar. Was lief denn bei Stefan Sell diesbezüglich nicht korrekt? Wo hat er "das Mosaik, was Gott uns zuwarf", (Zitat aus einem seiner Podcasts) versehentlich oder absichtlich falsch zusammengesetzt?

Zitat des finnischen Komponisten Jean Sibelius:

"Music is for me like a beautiful mosaic which God has put together. He takes all the pieces in his hand, throws them into the world, and we have to recreate the picture from the pieces"

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/1899041-jean-sibelius-music-is-for-me-like-a-beautiful-mosaic-which-god/

Inspiration, ...nicht Diebstahl

Kommentar: Mein Denken über das "Schaffen" von Künstlern deckt sich sehr mit dem Zitat von Sibelius.

Wir kommen auf die Welt und es waren Menschen auf unterschiedlichste Weise Jahrhunderte lang vor uns kreativ.

Wir kamen also auf die Welt, da war vieles bereits "erschaffen". Wir setzen die vorhandenen Schwingungen und inspirierenden Werke unserer künstlerischen Vorfahren neu zusammen, oder waren/sind von ihnen inspiriert. Dies geschieht bewusst und auch unbewusst bzw. intuitiv.

Genial ist daran, dass wir mit einer begrenzten Anzahl von Tönen und Akkorden dennoch ständig etwas erschaffen können, was sich frisch, modern, anders und neu anhört. Es fällt uns als stets etwas Neues zu oder sogar selbst ein. Inspiriert von einem Paradies in unserem eigenen unendlichen Universum.

Das Gesetz der Affinität

Das eigentliche Ziel von Stefan Sell war vielleicht, sich als Musiker und Gitarrist einen bedeutenden Namen zu machen. Das scheint mir persönlich verfehlt. Führten möglicherweise vorhandene narzisstische Züge im Endeffekt nicht zum Erfolg, sondern zu einem langen Scheitern? Ich glaube, dass sämtliche Energie, die nicht der eigenen Entwicklung dient, sondern -auf Grund eigener Charakterschwäche- der Suche von Schuld bei anderen dient, sich letztendlich gegen einen selbst richtet. Beziehungen werden toxisch. Man verliert liebevollen Support.

Nach meinen Recherchen,  ist eben Stefan Sell selbst nicht einer der renommiertesten Gitarristen, noch gilt er als ein solcher.
[ siehe auch: Renommierte Gitarristen ]

"Die Presse" verehrt ihn nicht durch Lobeshymnen. Denn wer soll diese nebulös beschriebene Presse sein? Es mag einzelne (zum Teil auch selbst verfasste oder regionale) Texte geben, die positiv über ihn schreiben. Das ist doch auch "wunderbar", wie Stefan Sell selbst sagen würde.

Es bleibt daher, meiner Meinung nach, doch eher ungeschickt, sich selbst mit Superlativen darzustellen. Niemand kann ihn nunmehr angemessen beschreiben. Zudem würde jedem Journalisten und Veranstalter genau diese übertriebene Selbstdarstellung zu denken geben, wenn dann eigentlich online beispielsweise nichts Adäquates zu finden ist.

Es sollte also nicht wundern, wenn dem Künstler nun selbst die detektivische Kleinarbeit begegnet, die seine Meilensteine in Frage stellen könnte. Oder gibt es da gar noch andere Ebenen, wo nicht alles so ganz mit der Wahrheit zuging?

Don Quijote trifft Hamlet

Stefan Sells Umgang mit seiner Wahrheit

Seine enge Zugewandtheit zu Don Quijote, der es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nahm? Ist das vielleicht ein Indiz für eine tiefe Verbundenheit mit dem Gedanken, dass er ebenfalls "seine eigene Wahrheit" in "seinem Spanien" hat?

Don Quichote und Sancho Panza übersetzt (Sancho Bauch oder Wanst), …der Dürre Vergeistigte und der bodenständige Dicke.  

Don Quijote nahm es mit der Wahrheit nicht so genau

Wie bekannt ist, nahm es Don Quichote mit der Wahrheit nicht ganz so genau.
Seine Wahrheit war, lassen Sie uns es diplomatisch formulieren, eine Andere.  

Wie sehr nun der Gitarrist Stefan Sell und sein Bruder Achim sich später mit Don Quichote & Sancho Panza identifizierten oder sogar infizierten und daher es auch nicht so genau mit der Wahrheit nahmen, zeigt sich eventuell in Stefan Sells  Programm „Don Quichote trifft Hamlet“.  

So lassen sich jedoch auch bereits in seinen Programmankündigungen einige ausfindig gemachte Parallelen erahnen. 

Das sagt Stefan Sell selbst über sein Programm "Don Quijote trifft Hamlet":

[…] Was verbindet die beiden Hauptfiguren dieser Werke? Worin finden wir uns mehr, in einem alles wagenden Don Quijote oder einem an allem zweifelnden Hamlet?  Hamlet wie Don Quijote suchen die Gerechtigkeit in einer Welt, in der es so scheint, als ginge es lediglich um die eigenen persönlichen Vorteile. […] 

(Kommentar: Schimmert da bereits frühzeitig die Erklärung für spätere familiäre Konflikte durch??)

 […] Einem modernen Barden gleich entstaubt Stefan Sell alte Verse und präsentiert die Großen der Weltliteratur. Durch seine vergnügliche Interpretation erscheinen die Texte von Cervantes und Shakespeare aktueller denn je. Brauchen wir in Politik und Wirtschaft Leute, die vertuschen und schönreden. Sind Überwachungs- und Abhöraffären wünschenswert? Gehört Irreführung, das Einreden von Dingen, an die man selbst nicht glaubt, unweigerlich zur Wahrheit? Fängt man nur mit dem „Lügenköder den Wahrheitskarpfen?“

 (Kommentar: Wurde er infiziert von diesen Geschichten und in Folge Meister genau darin?)

 [...] Don Quijote träumt davon die Welt zu verbessern. Ein Literaturkonzert, bei dem der Kampf gegen Windmühlen spürbar wird: Was passiert, wenn ein Rührmixer Flamenco spielt? [...]

(Kommentar: Ich empfand in meiner Beziehung zu Stefan Sell nicht, dass es ihm darum ging, die Welt zu verbessern. Dafür war er in meinen Augen viel zu sehr einzig und allein auf sich konzentriert. Hinzu kommt, dass ich ein von mir persönlich geführtes Video-Interview mit Stefan Sell und Hennes Holz vorliegen habe. Beide haben gemeinsam das Programm "Ah!Don Quijote" geplant. Schon im Interview geht es um genau diese Definition einer eigenen Wahrheit. Was ist wahr? Was ist Wahrheit? 

[ VIDEO  ANSCHAUEN ]   [ MEHR ZUM THEMA DON QUIJOTE HIER ]